Die Geschichte von den Wolfsbrüdern und der Schlangenfrau

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Die Geschichte von den Wolfsbrüdern und der Schlangenfrau

„Die Geschichte von den Wolfsbrüdern und der
Schlangenfrau“

Diese Geschichte ist eine Erinnerung aus meiner Traumzeit …sie wurde mir von meinem Totem der Schildkröte erzählt. Sie hat ihren Weg zu mir zurückgefunden und erzählte mir aus meiner Traumzeit auf meinem Walkabout.
Ich gehöre zum Schlangenclan, und ich erzähle euch nun die Geschichte von der Schlangenfrau, und den beiden Wolfsbrüdern…die Geschichte und Reise (m)einer Seele auf der Suche nach Einheit und wahrer Liebe. Eine Geschichte in der auch andere Seelen sich erkennen und berühren lassen können, vielleicht auch du.
Wenn du die Geschichte liest, les sie mit dem Herzen, nicht mit dem Verstand. Deine Seele versteht die Bilder, dein Geist nimmt sie auseinander und projeziert die Teile ins Aussen. Du bist alles…du bist die Schlangenfrau, und du bist beide Brüder. Wenn du dich identifizieren magst mit einem dieser Seelenanteile, dann lese die Geschichte 3 mal, jedesmal aus der Sicht von einem der drei Teile, die in Wahrheit doch eins sind.

In tiefer Liebe und Verbundenheit an Micha und Mike, wir haben uns soviel Schmerz zugefügt, nur um aufzuwachen… durch euch habe ich mich erinnert was meine tiefste Sehnsucht ist und musste beginnen meinem Traumpfad zu folgen.
In tiefer Dankbarkeit und Demut für den großen Geist der niemals aufhört uns zu lieben und uns zu vergeben, der niemals aufhört uns zurückzuführen ins Paradies.

Prolog

Es waren einmal zwei Wölfe.
Sie waren Brüder und durchstreiften gemeinsam die Wälder. Nichts konnte sie trennen. Sie waren immer füreinander da und erzählten sich alles.
Wenn der eine schlief hielt der andere Wache und umgekehrt. Wenn einer Beute erlegt hatte teilte er sie mit seinem Bruder.
So durchstreiften sie ihr Revier. Sie waren beide stark und schön und nichts konnte ihr Band zerstören. Nicht einmal um Wölfinnen stritten sie. Jeder genoss sein Leben und gönnte dem anderen sein Glück.
Es gab keine Geheimnisse zwischen ihnen. Sie vertrauten sich gegenseitig ihr Leben an und keiner verriet den anderen.
So wanderten die stolzen, starken Wolfsbrüder durch ihre Wälder und liebten ihr Leben.

Kapitel 1

Eines Nachts erwachte einer der Brüder. Der Vollmond schien durch die Zweige und irgendetwas zog ihn in den Wald. Er liebte es durch die nächtlichen Wälder zu ziehen.
Sein Bruder schlief sicher in einer Höhle und der Wolf zog los.
Leise schlich er durch den Wald und genoss die Stille und die Schatten die der Vollmond zauberte.
Plötzlich blieb er stehen. Sein Herz begann wild zu schlagen.
Da lag auf einer kleinen Lichtung eine Schlange. Ihre glitzernde Schlangenhaut funkelte im hellen Mondlicht. Sie war wunderschön.
Der Wolf wollte zu ihr, aber er wusste dass er sie nicht erschrecken durfte.
Die Schlange hatte ganz feine Sinne und spürte dass sie nicht alleine war. Sie öffnete ihre Augen und entdeckte den Wolf. Sofort begann sie zu zischen und bereitete sich auf einen Kampf vor.
Der Wolf war fasziniert von ihrer Schönheit und ihrem Mut und blieb ruhig auf seinem Platz sitzen. Er wusste das er ihr Zeit lassen musste sich an ihn zu gewöhnen. Denn er wollte ihr nichts tun. Er wollte nur zu ihr, wollte fühlen wie sich ihre wunderschöne glitzernde Haut anfühlte und wie sie roch.
Die Schlangenfrau spürte dass der Wolf sie nicht angreifen wollte und entspannte sich wieder. Sie begann ihren Schlangentanz im Mondlicht zu tanzen und behielt nebenbei den Wolf im Auge um im Notfall zubeißen zu können.
Der Wolf beobachtete sie fasziniert, und zum ersten Mal in seinem Leben wollte er etwas für sich allein haben. Er wollte die Schlangenfrau haben, ganz für sich allein. Er wollte seinem Bruder nichts von ihr erzählen und er wollte nicht dass sie ihn sah.

So schlich er zurück zu seinem Bruder und hatte zum ersten Mal in seinem Leben ein Geheimnis vor ihm. Und er begann seinen Bruder zu belügen, damit er alleine zur Schlangenfrau konnte um sie zu beobachten. Er erzählte seinem Bruder dass er jagen gehen würde, oder alleine durch den Wald streifen möchte. Nachts schlich er sich heimlich davon, damit sein Bruder nicht merkte dass er weg war.

So ging er Nacht für Nacht zur Schlangenfrau und machte sich ihr vertraut. Sie verlor mehr und mehr die Angst vor ihm. Und er konnte immer näher kommen. Sie spürte dass er ihr nichts tun wollte und wurde immer neugieriger auf ihn.
Eines Nachts waren sie so nah beieinander dass sie sich zum ersten Mal berührten. Die Schlangenfrau war fasziniert vom weichen Fell des Wolfs und glitt vorsichtig darüber.
Der Wolf war wie betäubt von ihrem Duft und leckte ihre glatte, glitzernde Haut. Er war so glücklich! Niemals hätte er sich vorgestellt wie wunderschön es sein würde die Schlangenfrau zu berühren.
Das Einzige was dieses Glück trübte war das er fühlte dass er seinen Bruder verriet. Das machte ihn traurig. Aber er war so vernarrt in die Schlange, er wollte sie ganz für sich alleine haben, niemals würde er dieses Glück teilen! Nicht einmal mit seinem Bruder!

Und so kam er weiterhin Nacht für Nacht um die Schlangenfrau zu sehen.

Kapitel 2

Eines Nachts wachte sein Wolfsbruder auf und sah dass sein Bruder nicht da war. Normalerweise beunruhigte ihn das nicht weiter, sie gingen öfter nachts jagen. Aber in dieser Nacht war er beunruhigt. Sein Bruder war in letzter Zeit oft zurückgezogen und schien ihn auszuschließen. Sie waren nicht mehr so innig und offen miteinander wie früher.
Der Wolfsbruder stand auf und streifte durch den mondhellen Wald. Seine Pfoten trugen ihn immer tiefer in den Wald. Obwohl er kein bestimmtes Ziel im Auge hatte schien es als würde ihn eine Macht antreiben und er lief wie in Trance immer weiter.
Plötzlich tauchte eine Lichtung vor ihm auf und er sah einen Wolf und eine wunderschöne Schlange.
Die Schlange glitt durchs Fell seines Wolfbruders, und dieser leckte voller Hingabe ihren glitzernden Leib.
Der Wolf war wie hypnotisiert und konnte seinen Blick nicht von der Schlangenfrau abwenden. Die Schlangenfrau spürte die warme Energie und öffnete ihre Augen.
Als sich ihre Blicke trafen schien die Welt plötzlich still zu stehen. Die Zeit wurde angehalten. Die Schlange und der Wolfsbruder bewegten sich aufeinander zu, ganz langsam. Wie zwei Magneten die sich anzogen, der Rest der Welt völlig ausgeblendet.
Wie von einer fremden Macht wurden sie immer näher aneinander gezogen, und nichts und niemand hätte etwas daran ändern können.
Als sie sich berührten explodierte ein helles Licht. Ein Ball aus purer Energie umschloss den Wolf und die Schlangenfrau und sie leuchteten in einer wundervollen hellen, gleißenden Farbe. Das Licht bestand aus purer Liebe, und sie war nicht von dieser Welt, so mächtig war sie.
Als der Wolfsbruder das sah, zerriss es ihm fast das Herz. Ein nie gekannter Schmerz durchfuhr ihn und der war so groß das er dieses Licht einfach nur zerstören wollte! Er wollte die Schlangenfrau. Er hatte sie entdeckt und gezähmt. Sie gehörte ihm allein!
Und er verfiel in einen Blutrausch aus Rache, Hass und Wut.
Er stürzte sich auf die Schlangenfrau und seinen Bruder. Und in seiner rasenden Wut biss er die Schlangenfrau zu Tode und dann tötete er seinen Bruder der sich nicht mal wehrte weil er so unter Schock war als er sah wie sein Bruder die Schlangenfrau, seine zweite Hälfte, getötet hatte.

Kapitel 3

Als der Wolf aus seinem Blutrausch erwachte sah er was er angerichtet hatte. Er sah seinen geliebten Bruder der tot in seinem Blut lag. Er sah seine geliebte Schlangenfrau, die nun nicht mehr glitzerte und schön war, sondern tot und kalt.
Ein tiefer Schmerz durchfuhr all seine Glieder. Er hatte die einzigen zwei Wesen getötet die ihm jemals etwas bedeutet hatten.
Langsam lief er immer tiefer in den Wald. An der dunkelsten Stelle ließ er sich nieder und starb voller Schuld und Scham und ganz allein.
Kapitel 4

Als der große Geist die drei Seelen umherirren sah bekam er großes Mitleid mit ihnen.
Jede einzelne war so verloren, auf der Suche nach den anderen beiden.
Und so entschloss sich der große Geist die drei Seelen zurückzuschicken und ihnen eine neue Chance zu geben. Sie sollten die Chance bekommen aus ihren Erfahrungen zu lernen, und in Frieden und Liebe vereint zu werden.
Er löschte ihr Gedächtnis und schickte sie zurück in ihre Körper und gab ihnen all die Liebe des großen Geistes mit.

Kapitel 5

Der eine Wolfsbruder lebte in einem Clan. Keiner nahm ihn wirklich ernst, denn er wehrte sich nie. Er konnte nicht kämpfen, denn er hatte große Angst jemanden zu verletzen.
Ihm war alles recht, nur eines, das wollte er nie wieder erleben: wie es sich anfühlt jemandem wehzutun den man liebt.
Also ließ er sich lieber herumschubsen und passte sich an, und keiner nahm ihn wirklich für voll.

Der andere Wolfsbruder hatte sich gleich als er alt genug war von seinem Rudel getrennt. Er wollte lieber allein sein, ein einsamer Wolf. Er glaubte dass er niemanden brauchte. Gar niemanden.
Denn er glaubte dass man sowieso niemandem vertrauen konnte. Das jeder und alle ihn sowieso nur belügen und betrügen wollen.
Überall erwartete er Gefahr und er konnte nichts Offenes im Rücken haben, weil er immer darauf vorbereitet war ohne Vorwarnung angegriffen zu werden. Er vertraute niemandem.
Und am allerwenigsten der Liebe. Liebe war zerstörerisch, ja geradezu tödlich! Und so ließ er nichts und niemanden an sich heran. Er entschied sich als einsamer Wolf durch die Wälder zu streifen und hatte nur manchmal kurzen Kontakt zu anderen Wölfen und Wölfinnen, dann zog er weiter.

Die Schlangenfrau hatte Angst. Sie hatte große Angst. Sie hatte Angst vor den Wölfen. Einst hatte sie Wölfen vertraut, aber nun glaubte sie das Wölfe nur zerstören wollen, sie töten und verletzen.
Und so lebte sie ihr Leben immer in großer Vorsicht und Angst, und vertraute nur den Schlangenfrauen.
Es gab sogar Zeiten da hasste sie alle Wölfe, sie hätte am liebsten gehabt das alle Wölfe dieser Erde aussterben würden….so groß war ihre Angst vor ihnen.

Kapitel 6

Eines Tages war die Schlangenfrau mit den anderen Schlangenfrauen im Wald, als sie dem ängstlichen, schüchternen Wolfsbruder begegnete.
Sie baute sich vor ihm auf und zischte ihn an….und er machte sich klein und unterwarf sich ihr.
So kam es das sich der unterworfene Wolf, der Angst hatte in seine Kraft zu gehen, und die aufgeblasene Schlangenfrau, die Angst vor den Wölfen hatte, sich näherkamen.
Wieder kam der Wolf jede Nacht zur Schlangenfrau. Sie glitt durch sein Fell und er leckte ihre schimmernde Haut. Doch beide hatten Angst voreinander, beide spielten sich etwas vor.
Der Wolf war zufrieden, hatte er doch endlich seine Schlangenfrau…aber sein Leben war fad und er ließ sich treiben. Er wusste nicht was er will und ließ sich weiter rumschubsen.
Die Schlangenfrau wurde immer wieder von einer großen Sehnsucht heimgesucht. Ihre Haut wurde immer glanzloser, sie tanzte nicht mehr und war immer wieder sehr traurig.

Kapitel 7

Eines Tages lag die Schlangenfrau auf einem großen Stein in der warmen Sonne. Ihre Haut glänzte an diesem Tag, sie funkelte in den Sonnenstrahlen und sie übte ihren Schlangentanz.
Plötzlich stand ein einsamer, wunderschöner, stolzer Wolf zwischen den Bäumen und schaute sie an
Im ersten Moment erstarrte die Schlangenfrau vor Schreck, doch dann schauten sich die beiden in die Augen. Die Erde hörte auf sich zu drehen und wie zwei Magneten bewegten sie sich aufeinander zu, voller Vertrauen.
Als sie sich berührten begann alles um sie herum zu leuchten. Ein riesiger Energieball aus purer, reiner Liebe umschloss ihre Leiber und die Zeit stand still.

Doch dann bekam der einsame Wolf plötzlich Angst, und die Schlangenfrau erinnerte sich an ihren Wolf. Der magische Moment war vorbei und die beiden trennten sich.

Ein großer Schmerz breitete sich in ihnen aus. Der einsame Wolf dachte nur noch an die Schlangenfrau und konnte sie nicht vergessen. Er wollte zu ihr, aber er hatte zu große Angst vor der Liebe.
Die Schlangenfrau sehnte sich nach dem einsamen Wolf. Sie suchte ihn im ganzen Wald, aber sie konnte ihn nicht finden. Und sie wurde trauriger und trauriger.
Ihr Wolf war sehr verzweifelt. Er wollte nur dass die Schlangenfrau glücklich war, und er leckte sie voller Hingabe. Er jagte für sie und brachte ihr alles was sie nur wollte.
Aber es half nichts. Die Schlangenfrau zog sich immer mehr zurück.

Der Wolf litt sehr darunter das die Schlangenfrau nicht mehr bei ihm sein wollte. Ohne sie wollte er gar nicht mehr leben. Er ging in den Wald und versuchte seine Wolfskraft wiederzufinden.

Die Schlangenfrau ging zu ihrem Clan, dem Schlangenclan, und kam nach und nach wieder zu Kräften. Sie vermisste die beiden Wölfe, aber sie brauchte erst mal alle Kraft für sich um wieder glücklich zu werden. Je mehr sie von der Schlangenmedizin ihrer Schwestern bekam je gesunder wurde sie. Ihre Haut begann wieder zu glänzen und sie begann wieder ihren wunderbaren Schlangentanz zu tanzen.

Der schüchterne Wolf lernte in den Wäldern alleine zu jagen, ohne sein Rudel. Er begann sich zu wehren wenn er angegriffen wurde, und ganz allmählich wuchs seine Kraft. Er wurde größer und kräftiger und sein Fell wurde glänzender. Je länger er alleine durch die Wälder streifte je stolzer wurde er auf sich und seine Wolfskraft.

Der einsame Wolf hatte immer noch große Angst. Nur manchmal, wenn er ganz viel Mut hatte schlich er sich heimlich zur Lichtung und beobachtete die Schlangenfrau von weitem. Dann zog er wieder in die Wälder.

Kapitel 8

Eines Nachts streifte der stolze, stark gewordene Wolf durch den Wald. Der Vollmond schien und er genoss die Schatten die die Bäume im Mondlicht warfen.
Plötzlich sah er auf einer Lichtung die Schlangenfrau im Mondlicht ihren Tanz tanzen. Ihr Körper funkelte und glitzerte im hellen Mondlicht und er ging langsam auf sie zu.
Als sie ihn sah hatte sie keine Angst. Sie war sehr glücklich ihn zu sehen und glitt durch sein weiches Fell. Er leckte ihre zarte Haut und sie schliefen beieinander ein.

Kapitel 9

Die Schlangenfrau erzählte dem Wolf von ihrer Begegnung mit dem einsamen Wolf, und etwas tief in der Seele des Wolfs erinnerte sich an seinen Bruder.

So kam es das der einsame Wolf immer wieder zur Lichtung kam und heimlich durch die Blätter spähte. Er sah die schöne Schlangenfrau und auch den anderen Wolf, und er wäre so gerne zu ihnen gegangen. Aber er konnte nicht. Zu groß war seine Angst vor dieser großen Liebe die ihn zu Verschlingen drohte. Zu groß war sein Respekt vor dem anderen Wolf dem er die Schlangenfrau nicht nehmen wollte. Er wusste nicht wieso er sich diesem Wolf so verbunden fühlte.
Manchmal sah ihn die Schlangenfrau und lächelte ihm zu. Doch dann verschwand er meist wieder in die Einsamkeit der Wälder.

Die Schlangenfrau war glücklich mit ihrem Wolf. Aber sie konnte den einsamen Wolf nicht vergessen und sehnte sich sehr nach ihm.
Der stolze Wolf wollte nur dass die Schlangenfrau glücklich war. Auch er sehnte sich nach dem einsamen Wolf. Nichts wollte er mehr als ihn bei sich aufzunehmen. Er wollte dass er zur Schlangenfrau kam. Er wünschte sich von ganzem Herzen das der einsame Wolf ihm wieder vertrauen würde und zurückkommen würde zu ihm….

Kapitel 10

Die Zeit verging und der einsame Wolf kam immer öfter und länger zur Lichtung und spähte durchs Dickicht.
Die Schlangenfrau und der stolze Wolf sahen ihn und lächelten ihm zu, aber sie ließen ihn in Ruhe. Damit er in seiner Zeit den Mut und das Vertrauen wiederfinden würde um zu ihnen auf die Lichtung zu kommen.

Kapitel 11

Und eines Nachts war es dann soweit.
Der Vollmond schien hell und der einsame Wolf erwachte aus seinem unruhigen Schlaf.
Plötzlich wurde er sehr wütend. Er wollte nicht mehr einsam und allein sein, und ein tiefes Grollen drang aus seiner Kehle. Er ließ ein lautes durchdringendes Geheul los. In diesem Geheul fiel alles von ihm ab. All der Schmerz und die Angst und all das Unvertrauen das er so lange mit sich herumgetragen hatte…alles was ihn in die Einsamkeit getrieben hatte.
Sein Herz fühlte sich plötzlich frei und weit an und er lief zur Lichtung. Er sah die Schlangenfrau, ihren glitzernden funkelnden Leib der auf dem weichen Fell des stolzen Wolfs lag.
Fast schon hätte ihn der Mut verlassen als sie seine warme Energie spürte und ihre Augen öffnete.
Wieder sahen sie sich an und die Zeit schien stillzustehen. Wieder bewegten sie sich langsam aufeinander zu, wie zwei Magneten.
Und als sich ihre Leiber berührten entstand ein gleißendes Licht. Sie waren eingehüllt von einem unglaublich hell leuchtenden Energieball aus purer, reiner Liebe. Das Licht strahlte so hell das es die gesamte Lichtung erstrahlen ließ.
Der stolze Wolf beobachtete diese Szene. Ihm liefen die Tränen runter vor lauter Glück. Noch nie zuvor hatte er so eine Schönheit, so eine Liebe gesehen. Und obwohl er traurig war die Schlangenfrau zu verlieren, war sein Herz offen und voller Liebe und Glück das die beiden sich endlich gefunden hatten!

Kapitel 12

Und dann geschah das Wunder.
Der Energieball öffnete sich und die Schlangenfrau und der einsame Wolf blickten auf den stolzen Wolf.
Der einsame Wolf sagte: „ Komm zu mir mein Bruder!“
Die Schlangenfrau sagte: „ Komm zu mir, mein Geliebter!“
Der stolze Wolf konnte kaum fassen was er da hörte… Er sollte kommen, er der sich so schuldig fühlte, er der glaubte nicht das Recht zu haben bei ihnen zu sein…Er zögerte, hatte Angst in das Licht einzutauchen. Angst das wirklich verdient zu haben.
Aber je länger er in die Augen der Schlangenfrau und des einsamen Wolfes schaute, je mehr entdeckte er wie willkommen er war.
Und dann tauchte er ein in das gleißende Licht. Und sie begannen zu strahlen und zu leuchten in den wunderbarsten Farben.

Die Tiere aus dem Wald wurden wach und liefen aufgeregt zu der Quelle dieser unglaublichen Energie. Soviel Schönheit und Licht hatten sie noch nie gesehen.
Und in dem gleißenden Licht standen die Wolfsbrüder, eng aneinandergeschmiegt und unglaublich glücklich wieder zusammen zu sein. Und zwischen ihnen lag die Schlangenfrau und funkelte in ihren allerschönsten Farben.
Endlich war sie weg ihre Sehnsucht.
Endlich waren sie ZUHAUSE!

Nachwort

Silbern schien der volle Mond auf eine Lichtung in einem wundersamen Wald. Geborgen lag sie zwischen den Bäumen deren Blätter leise im Wind raschelten.
Auf der Lichtung lagen zwei starke, stolze Wölfe, ihr Fell leuchtete im Mondlicht, und zwischen ihnen lag eine wunderschöne Schlange. Wie ein schützendes Nest hatten sie sich um sie gelegt und sie lag sicher und geborgen zwischen den beiden Wolfsbrüdern und schlief friedlich.
Die Wolfsbrüder schauten sie an, und dann blickten sie sich in die Augen. In den Augen des anderen sahen sie die Liebe die sich in ihrem eigenen Blick wiederspiegelte.
So fühlte es sich also an, das Paradies auf Erden.

Anja Wilken
Bild: Silke Mager


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